Software RAID – Erfahrungsbericht

Vielleicht sollte ich, bevor ich mich weiter über das Thema Software-RAID auslasse, kurz meine Motivation schildern, warum ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe.

Der ausschlaggebende Punkt war der neue Web-Server der Schule. Alles ganz schön und gut, jedoch haben die Zuständigen für Haushaltsentscheidungen, sich nicht genauer mit den Spezifikationen des Servers auseinander gesetzt. So steht im Handbuch des gelieferten Servers „Designed for M$“. Nun ja, da der Webserver auf einem Debian System aufsetzen sollte, habe ich mir hier erst mal keine Gedanken gemacht, da ich es schon oft erlebt habe das die Hardware trotzdem unter Linux läuft.

Nach dem der Server nun angeschlossen war und ich das RAID-System in Betrieb nehmen wollte, habe ich partou nicht das RAID-Bios gefunden. Später lass ich auf der Herstellerseite, das genau diese Low-Buget Version des Servers mit einem Software RAID ausgestattet ist. Hierfür wurden dann auch Treiber für M$ Produkte angegeben.

Aus diesem Grunde habe ich mich dann mit Software-RAID’s unter Linux beschäftigt. Hierbei habe ich das RAID-System nach dieser sehr guten Anleitung eingerichtet. Allerdings empfielt es sich, wie so oft, wirklich jeden Schritt nach zu vollziehen. [link]

Da ich allerdings das bestehende HowTo nicht noch mal wieder geben werde, komme ich nun zu den Eckpunkten.

Bevor man überhaupt an das Real-System geht sollte man sich auf jeden Fall ein klares Konzept bereitlegen. So kann man die einzelnen Größen der Partitionen zu bestimmen und sinnvoll deren Zwecke zuführen. Persönlich habe ich mich für ein eigenes „Rescue“-System entschieden, was aus der Basisinstallation eines Debian Etch Linux bestand. (Das war nötig, da der Server im weiteren Verlauf ins Bildungs-Rechenzentrums in Bremen gebracht wird und ich so während der Installation nicht auf ein bestehendes System zurück greifen konnte.)

So habe ich mir auf einer relativ kleinen Partition eine Basisinstallation erstellt und daraus dann über chroot ein weiteres Debian installiert, das Produktiv-System. Das hätte man eleganter lösen können, allerdings finde ich diese Lösung gar nicht mal so schlecht.

Was man auch bedenken sollte, ein Hardware-RAID spiegelt über den RAID-Controller. Sprich das RAID später wieder zusammen zu bauen ohne den richtigen RAID-Controller, kann recht schwierig und zeitaufwendig sein. Beim Software RAID wird der Bootmanager (Grub in meinem Falle) und auch der Linux-Kernel von einer Platte gebootet. Nach letzterer gestartet ist, ist auch das Modul, welches für das Software-Raid zuständig ist geladen. Bei Software-RAID’s muss man Partitionen selektieren, welche und vor allem wohin gespiegelt werden.

So kann ich nun unabhängig welche Platte ausgefalle ist, das System wieder mit einer neuen Platte ausstatten. Auch wenn gegen alle Erwartungen ein Stromausfall sein sollte, könnte ich von beiden Platten booten. Hierzu wird einfach grub-install auf beide Festplatten los gelassen. Danach noch die menu.lst angepasst. So kann ich sogar wählen von welcher Platte der Kernel geladen wird, denn ich lasse bis auf das Rescue-System alles Spiegeln.

Da dann ja wenig später das Update von Etch nach Lenny folgte, konnte ich das RAID-System gleich testen. Also alle Partitionen einer Platte als fehlerhaft makiert und somit die Platte aus dem RAID-Verbund gelöst. Diese dann herraus gezogen und dann ein Distribution-Upgrade durchgeführt. Nach erfolgreichem Abschluss habe ich dann den Server neu gebootet, da auch ein neuer Kernel installiert wurde. Dieses System habe ich dann noch überprüft, ob dieses noch genau so funktioniert, wie das vorherige. Als der Test bestanden war, ging es darum die herraus gezogene Platte wieder in das RAID-Array wieder auf zu nehmen. Hierbei sollte man sehr genau drauf achten, das man die richtigen Partitionen den richtigen Arrays wieder zu ordnet. Nach einem Sync von knapp 4 Stunden hatte ich wieder ein bestehendes RAID-System mit einem geupdateten Debian.

[kurze Code Snipets]

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